Landallergie

Fast könnte man meinen, nach den Monaten der erzwungenen Untätigkeit habe eine Art Landallergie die Henryke und ihre Besatzung befallen: zum Guten. Dem bereits kurzen Aufenthalt auf Madeira (POR) am vergangenen Wochenende folgte nun allemal ein Zwichenstopp in Formel-1-Manier auf den Kanaren. Nur wenige Stunden nach Ankunft und um einige Einkaufstüten und etliche Liter Diesel schwerer machte sich die Henryke am Donnerstag, 02.12. auf die Reise zur anderen Seite des großen Teiches. 3.000 Meilen Segelei auf Verfolgung der ARC-Yachten.

Der Schlag von Madeira Kurs Südsüdwest auf die Kanaren ist nur etwa 500 sm lang, aber ohne Wind sind auch diese eine mühselige Arbeit. Da der Wettergott jedoch in Sonnenhinsicht der Henryke gnädiger war als in Sachen Wind, ließ sich die Fahrt unter Motor den Aussagen der nun spätsommerlich verwöhnten Crew gut aushalten. Weiter westlich wartete ein Tiefdruckgebiet auf unbedarfte Transatlantiker, daher entschied sich die Crew der Henryke, weiter südlich über die Kanaren zu laufen. Der kleine Umweg erlaubte den besagten Boxenstopp auf Las Palmas, der zur endgültigen Proviantierung für die Atlantikquerung genutzt wurde. Selbst auf spanischen Ferieninseln sind Supermärkte auf Effizienz getrimmt, so dass sich die Henryke nur wenige Stunden nach Ankunft am Donnerstagmorgen bereits am Nachmittag wieder in dem Element befand, auf das sie so lange hat verzichten müssen. Auch die Crew war offensichtlich erpicht, versäumte Segelstunden schnellstmöglich aufzuholen.

Weiter geht es nun auf südsüdwestlichem Kurs auf die Nordwestecke der Kapverdischen Inseln zu. Der Passatwind hat sich bisher ob des besagten sehr südlich liegenden Tiefdruckgebiets noch nicht wie gewünscht etabliert. Teilnehmer des ARC liefen sogar bis auf 10 Grad Nord runter, um frischen Wind zu bekommen. In der Hoffnung, dass sich der Passat in den nächsten Tagen durchsetzt und einen westlichen Kurs ermöglicht, verabschiedet sich die Henryke erstmal gen Süden. Internet über Satellit gibt es noch nicht, so dass neueste Nachrichten von der Henryke erst aus der Nähe der Kapverden zu erwarten sind. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass sich die Landallergie der Crewmitglieder bis dahin nicht in eine Phobie gewandelt hat und in der Folge der Kurs direkt auf Guadeloupe abgesteckt wird. Es steht und fällt derzeit mit einem leicht verirrten Tiefdruckgebiet im Westen.

2 comments

  1. Lars Espen Ernø sagt:

    Wirklich gut zu hören dass Ihr schon Madeira og Las Palmas auf GC ohne grosse Schwierigkeiten erreicht habt – mit nur einigen Stunden auf den Kanaren ist ja dieser Teil der Reise – wie du schreibst Meno – ein wirklicher Formel-1-Rennen. Wir denken an Euch und wünschen Euch schöne Tagen und Wochen beim Queren der Atlantic. Masse hilsner fra oss her i Norge….

  2. marita und georg sagt:

    Hallo Uwe
    Ich habe lange mit Inge telefoniert.Ich lese immer die henryke news und habe auch schon denAtlas zur Hilfe genommen.Alles Gute fuer die Reise,mal eine ganz andere Adventszeit!!
    Ganz liebe Gruesse aus dem noch warmen Griechenland
    Georg und Marita